THE EYE



Deutscher Titel
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Alternativ-Titel
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  Land : HK / TH / Singapur   Regie : Danny Pang & Oxide Pang
  Jahr : 2002   Produzenten : Peter Chan Ho-San & Lawrence Cheng Tan-Shui
  Rating : Category II B   Drehbuch : Jojo Hui Yuet Jan, Danny Pang & Oxide Pang
  Laufzeit : 98 min.   Kamera : Decha Srimantra
  Format : 1.85:1   Schnitt : Danny Pang & Oxide Pang
     Musik : Orange Music
     Special Visual Effects : Centro Digital Pictures Ltd.

Darsteller
Angelica Lee Sin Je * Lawrence Chou * Chutcha Rujinanon
Fong Chin Fat * Candy Lo Hau-Yam * Edmund Chen Chi Choi




Erwartungsvoll fiebert Man dem großen Tag entgegen : Eine Transplantation soll der seit frühster Kindheit blinden Frau
endlich das Sehen ermöglichen. Und tatsächlich stellen sich auch langsam die ersten Erfolge ein, doch irgend etwas
scheint nicht zu stimmen. Zwischen den noch verschwommenen Silhouetten ihrer Mitmenschen tauchen immer wieder
schemenhafte Gestalten auf, denen die junge Frau zunächst einmal mit natürlichem Interesse begegnet.

Doch die vorsichtige Neugierde weicht bald einem schleichendem Unbehagen und schließlich tiefer Furcht, als sie zu
einer unheimlichen Erkenntnis kommt...






Wow, was für ein Film ! Einen Horrorstreifen dieses Kalibers bekommt nicht oft aus Hong Kong zu sehen... Auch wenn
der berühmte Satz nie wirklich fällt, ist es kaum zu übersehen, dass die Eltern von Danny und Oxide Pang's Horror-
thriller THE SIXTH SENSE (USA 1999) und (immer noch) THE RING (J 1997) heißen. Doch zum Glück belassen es die
beiden nicht bei einem einfachen Plagiat, sondern vermischen bekannte Aspekten dieser Filme mit eigenen Motiven
asiatischer Kultur und Religion. Resultat : Frisch !




Frische garantiert auch die Wahl der Schauplätze und Kulissen. In Hong Kong wirkt vieles noch etwas vertrauter, doch
später verlagert sich die Handlung nach Thailand (dem Geburtsland der Regisseure), wo die Protagonisten fernab von
bekannten Großstadtbildern und Karaoke-Leuchtreklame weiteren Spuren nachgehen.

Bemerkenswert für einen Horrorfilm aus Hong Kong ist der überdurchschnittlich hohe Grad an Sensibilität, mit dem die
Protagonistin (exzellent gespielt von Newcomerin Angelica Lee) und ihr Schicksal behandelt werden. Medizinische
Aspekte werden ebenso eingeflochten, wie psychische Probleme, die auftreten können, wenn ein Mensch zum ersten
Mal in seinem Leben etwas sieht.




Aber auch auf der formalen Ebene können die Gebrüder Pang ein weiteres mal begeistern. Während ihr thailändisches
Actiondrama BANGKOK DANGEROUS (TH 2001) von Zeit zu Zeit wie ein Tablett für alle möglichen stilistischen
Tricks wirkte, so können die formalen Kniffe in THE EYE noch etwas geschickter mit der Geschichte verwoben werden.

Atmosphärische Licht- und Schattenspiele, kombiniert mit raffinierten Schärfeverlagerungen, lassen den Zuschauer
die Welt durch die Augen der Protagonistin sehen. Dazu gesellt sich ein erstklassiges Sound-Design, das Momente
schleichender Furcht genauso kennt, wie gut dosierte Schocks.




Abgerundet wird das ganze Geschichte durch digitale Effekte aus dem Hause Cento Digital, die mittlerweile nicht nur
in technischer Hinsicht (inklusive ein bis zwei Ausnahmen) wirklich überzeugen können, sondern diesmal auch in adä-
quater Menge und vor allem auf sinnvolle Weise eingesetzt werden.

Fazit : Überraschung ! Viele gefürchtete Klischees etlicher HK-Horrorstreifen werden ganz einfach auslassen, statt dessen stehen Seriosität, Spannung und eine düstere Atmosphäre ganz weit oben auf der Prioritätenliste. Zusätzliche Pluspunkte gibt's für die tolle formale Gestaltung und das Ende des Films. Ohne Vorbehalte zu empfehlen ! (ab)

Wertung    



Hong Kong-DVD und VCD von Panorama Entertainment. Die Bildqualität der DVD ist insgesamt gut ausgefallen. Ton-
spuren liegen in kantonesisch (Dolby Surround oder DTS) und mandarin (Dolby Surround) vor. Extras : Leider null.
Nur die beiden Trailer zu NOWHERE TO HIDE (Süd Korea 1999) und AVALON (J 2000) könnten für Filmfans von Inter-
esse sein. Die VCD kenne ich nicht.


THE EYE Review auf "Cinema Far East"



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