Hier haben wir mal emotionale Manipulation der plattesten Sorte. Das Schlimmste dabei ist jedoch, dass sich in diesen Momenten die Rolle der Yukie auf nichts weiter reduziert, als in ihren knapp fünf Minuten Screentime möglichst un-
schuldig und liebenswert zu wirken, um anschließend beim Publikum möglichst viel Hass auf die Mörder zu erwirken...
Ich
bin sicherlich kein Moralapostel, aber hey, DAS ist wahre
Menschenverachtung. Wenn Hass die stärkste Empfindung
bleibt und alle anderen Gefühlregungen wie Freude
oder Trauer überdeckt und am Ende die Grundaussage
steht "Perver-se Mörder per Selbstjustiz mit
einem möglichst hohen Grad an Sadismus wegzuplätten
ist OK", dann ist das nicht nur wie
immer etwas fragwürdig,
sondern vor allem sehr ärgerlich im Sinne des verschenkten
Niveaus. Besonders dann, wenn alles ganz scheinseriös
und sauber verpackt wird, im Grunde aber doch nur die
niedersten Emotionslevel anspricht...
"Damit
kann ich leben" mögen jetzt viele sagen, doch
leider sorgt der Film auch auf der dramaturgischen Ebene
für
Verwirrung. Erst wird Junko als Opfer ihrer
besonderen Fähigkeiten dargestellt, dann mutiert
sie zum eiskalten Rache-
engel, der nur danach geiert, jemanden
in Brand zu stecken, und zwischendurch will sie die Sache
kühl und gelassen
angehen und ihre Fähigkeiten
zum Guten einsetzten. Richtig angewandt kann so was zu
charakterlicher Tiefe führen.
Hier wirkt das leider nur schizophren und führt dazu, dass Junko
viel von ihrem Identifikationspotential einbüßt. |
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