Der Film besticht durch eine durchdachte Handlung, die wenig Rasanz bietet, aber eben dadurch schlichtweg schön ist. An sich
kann man den Film durchaus in das Genre "Romantik" eingruppieren, da die Beziehung von Kenji zu sowohl Noi als auch
deren toter Schwester in den Mittelpunkt gerückt wird. Aber ich wäre von diesem Film nicht so begeistert gewesen, wenn es
diese bloße Knuddelwuddel-Arie wäre, die einem in diesem Genre leider allzu häufig über den Weg läuft... Vielmehr besticht
der Film durch die Darstellung von zwei absolut einsamen Charakteren, die ein bisschen Glück im Beisammensein mit einem
anderen, zwar grundverschiedenen aber doch seelenverwandten Menschen suchen und auch finden.
Erzählerisch interessant sind die verschiedenen Einstellungen von Kenjis Phantasien, die durch keinerlei Andeutung als sol-che kenntlich gemacht werden und erst in der Fortführung der eigentlichen Realität als solche identifiziert werden. Auch inter-
essant ist die reiche Symbolik, der sich der Film bedient. Vor allem der Gebrauch von Eidechsen, um Schlüsselszenen
zu unterstützen, denn das Kinderbuch, das Kenji und Nois Schwester verbindet, ist "The Last Lizard", eine deprimierende Ge-
schichte über Einsamkeit, dessen Autor (nur am Rande erwähnt, da leider nicht im Film deutlich gemacht) den Weg des
Seppuku wählte. |