THE GINGKO BED



Deutscher Titel
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Alternativ-Titel
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  Land : Süd Korea   Regie : Jacky Kang Jae-Gyu
  Jahr : 1996   Produzenten : Shin Cheol & Oh Jeong-Wan
  Laufzeit : 88 min.   Drehbuch : Jacky Kang Jae-Gyu
  Format : 1.85:1   Kamera : Park Hee-Ju
    Schnitt : Park Kok-Ji
    Musik : Lee Dong-Jun

Darsteller
Han Suk-Kyu * Shin Hyun-June
Shim Hye-Jin * Jin Hee-Kyung




Der Maler Su-Hyun (Han Suk-Kyu) wird von Träumen und Visionen einer mysteriösen Frau und eines mächtigen Bettes aus Gingko-Holz heimgesucht. Als er eben jenes Bett auf einem Straßenmarkt entdeckt und spontan mit nach Hause nimmt, überschlagen sich die Ereignisse.

Ein Schreiner offenbart ihm, er sei die Reinkarnation eines hochtalentierten Musikers, der vor vielen hundert Jahren auf-grund seiner Liebe zu einer Prinzessin von dem tyrannischen Genaral Hwang (
Shin Hyun-June) ermordet wurde, der ebenfalls unsterblich in die Frau verliebt war. Es dauert nicht lange, da stehen die Geister der Prinzessin und des eifer-süchtigen Generals auch tatsächlich vor ihm und die tragischen Ereignisse drohen sich zu wiederholen...






THE GINGKO BED war 1996 der erfolgreichste koreanische Film seines Herkunftslandes überhaupt. Leider ist der Film, gemessen an heutigen Standards, höchstens im Medium Budget-Bereich angesiedelt und kann mit aktuellen Top-Pro-duktionen dieses Landes nicht mehr mithalten.

Die fehlenden Finanzmittel äußern sich in erster Linie in den manchmal etwas mager wirkenden Sets und den mäßigen Spezialeffekten. Der Grund, weshalb diesem Aspekt eine so große Bedeutung meinerseits zukommt, ist der, dass die poetische Geschichte natürlich auch von der Bildsprache lebt, die
, so schön sie stellenweise auch sein mag, davon nicht unbeeinträchtigt bleibt...

Da reichen sich seit Jahrhunderten getrennte Liebhaber zitternd die Hände, seufzende Musik treibt einem in Angesicht der tragischen Situation die Tränen in die Augen... Und dann löst sich eine der beiden Figuren in einem billig reinge-pinselten Effekt in Luft auf ? Ich habe geträumt und bin jetzt wieder in der Realität, vielen Dank. Mit den "Geister gehen durch Menschen"-Effekten verhält es sich ähnlich. Abgesehen davon handelt es sich dabei ohnehin um eher klischee-hafte Darstellungen, die ein Film wie dieser doch gar nicht nötig hat.





Vieles kann durch Kreativität in der Geschichte kompensiert werden, z.B. gibt es da eine Nebenhandlung mit einem
Unfallopfer, dessen Lebensenergie vorübergehend von der Prinzessin ausgeliehen werden muss, damit ihr Geist von
einem Menschen überhaupt erst wahrgenommen werden kann. Eine Tat, die für den Patienten noch schwerwiegende
Folgen haben wird...


Die poetische und tragische Stimmung der Geschichte entwickelt sich zwar anfangs recht langsam, kommt dann aber immer besser zum tragen. Allerdings passiert im Leben von
Su-Hyun alles dermaßen plötzlich, dass man ihm seine tiefe Bindung zu seiner historischen Liebe nicht so recht abnehmen will. Die emotionale Anteilnahme will sich leider nicht in ihrer vollen Wirkung einstellen.





Etwas anders verhält es sich mit den Beziehungen zwischen General Hwang und der Prinzessin auf der Seite der Gei-ster und zwischen Su-Hyun und seiner Frau auf der Seite der Sterblichen. Trotzdem ist das natürlich etwas schade,
denn eigentlich sollte doch die grenzübergreifende Liebe das zentrale Thema der Geschichte sein. Da wäre ohne Frage noch mehr herauszuholen gewesen...

Unterm Strich bleibt ein mindestens interessantes Liebesdrama mit einem guten Schuss Fantasy, das zwar an einigen Schwächen leidet, dank seiner schönen Thematik, wirklich erstklassiger Musik und vielen bewegenden Momenten trotz-dem als gelungen bezeichnet werden darf. Keine völlig runde Sache, auf jeden Fall aber einen Blick wert !
(ab)


Wertung    



Die Korea-DVD ist in Lbx 1.85:1 (anamorph) und bietet frei wählbare englische UT.

In Hong Kong ist der Film auf DVD, VCD, Tape, LD bei Universe erschienen. Leider haben alle HK-Fassungen nur die kantonesische, bzw. die mandarin Synchro zu bieten, was ich persönlich als sehr störend empfunden habe. Die DVD ist üblerweise nur in Vollbild. Die anderen Fassungen sind in Lbx 1.85:1, Bild- und Tonqualität der VCD lassen aber auch mehr als zu wünschen übrig.


THE GINGKO BED Review auf "Cinema Far East"



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